Donnerstag, 8. Mai 2008

Wohlfühlen im öffentlichen Raum der Innenstadt Mannheims

Bei den Untersuchungen des Lehrstuhls „Stadtquartiersplanung und Entwerfen“ der Universität Karlsruhe ging in erster Linie darum die Innenstadt Mannheims auf ihre Eignung für bestimmte Nutzergruppen zu untersuchen.

Hierzu wurden die drei Wohlfühlkriterien sozialer Raum, Stadtraum und Stadtökologie bestimmt, anhand derer die Qualitäten der unterschiedlichen Räume der Mannheimer Innenstadt definiert wurden. Außerdem wurden 10 verschiedene Nutzerprofile, wie zum Beispiel Student oder Tourist erstellt, deren Ansprüche an Stadträume unterschiedlich sind und somit auch differenzierter Betrachtungen und Analysen bedürfen.

Um die einzelnen Wohlfühlkriterien geeignet zu erfassen, wurden sie in verschiedenste differenzierte Kriterien gegliedert. Die erhobenen Daten der einzelnen Unterkriterien wurden graphisch dargestellt. Solche sind:

· Sozialer Raum: Herkunft der Bewohner, Verhältnis von Arm und Reich, Menge der Menschen --> räumliche Darstellungen

· Stadtraum: Gebäudehöhen und Straßenbreiten (--> Enge und Lichtverhältnisse) sowie Verkehrsverhältnisse

· Stadtökologie: Verkehrs- und Nutzungslärm, Stadtgrün

Anschließend wurde versucht, eine Verbindung zwischen den verschiedenen Nutzerprofilen und den einzelnen Kriterien herzustellen. Es wurden konkrete Fragestellungen zu jedem Nutzerprofil formuliert, die unterschiedliche Ansprüche an Räume und somit auch an die Kriterien stellen. Solche Fragestellungen und sich daraus ableitende zu untersuchende Kriterien sind:

· Wo kann der Student sich ungestört für eine Stunde zum Lesen hinsetzen/-legen?

-->Daraus ergeben sich folgende Kriterien, die ein potenzieller Wohlfühlraum für Studenten aufweisen muss:

      • Sozialer Raum: wenige Menschen, Ruhe vor Geschäftslärm
      • Stadtraum: Weite, Helligkeit, Freiraum
      • Stadtökologie: Ruhe, Freiraum

· Wo kann der Tourist auf einer abwechslungsreichen Strecke MA kennen lernen?

--> Kriterien:

      • Sozialer Raum: vornehme Gegend, wenig Kriminalität
      • Stadtraum: Weite, Erreichbarkeit durch ÖPNV
      • Stadtökologie: Stadtgrün, Wassernähe

Um die potenziellen Wohlfühlräume für die Nutzergruppen zu erhalten, werden die verschiedenen flächenhaften Darstellungen der jeweiligen vorher zugewiesenen Kriterien übereinander gelegt. Die Schnittmenge dieser Räume wird dann als potenzieller Wohlfühlraum der einzelnen Nutzergruppe ausgewiesen.
Aus der Überlagerung der Wohlfühlräume aller Nutzergruppen wurde eine 12 Zonen umfassende Einteilung der Mannheimer Innenstadt vorgenommen.

Die erhobenen Daten und die Ergebnisse dieser Untersuchung können dem kleinen Studienprojekt „emomap Mannheim“ als Hilfe und Vergleichsobjekt dienen.

Eine Hilfe kann die vorliegende Untersuchung dahin gehend sein, als dass sie mögliche Untersuchungsräume für das kleine Studienprojekt aufzeigt, da in dieser erhobene Daten, zum Beispiel bezüglich des soziale Umfelds, flächenhaft dargestellt werden.
Außerdem können die Ergebnisse der Projekte miteinander verglichen werden. Beispielsweise kann man eine Verknüpfung zwischen der Enge von öffentlichen Räumen, wie sie auch im Projekt der Karlsruher Universität dargestellt werden, und den Ergebnissen unserer Messungen vornehmen.

Die Präsentation die im Rahmen des kleinen Studienprojektes erarbeitet wurde steht außerdem hier zum Download bereit.

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